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Carve-out der Siemens Turbo­machinery Equipment GmbH aus der Siemens AG

Die Ausgliederung eines Unternehmensteils aus einer bestehenden Infrastruktur bringt viele Veränderungen und große Herausforderungen mit sich. Es gilt, die Schnittstellen zu alten Systemen ordentlich aufzulösen und gänzlich separate, eigene Strukturen zu schaffen. Zusätzlich werden die Beteiligten eines Carve-out Projekts oft mit Problematiken eines aufwändigen Wissenstransfers, situationsbedingter Mitarbeiterfluktuation und vertraglich bedingtem Zeitdruck konfrontiert. Ein Beispiel für einen erfolgreichen Carve-out liefert die Ausgliederung der Siemens Turbomachinery Equipment GmbH aus der Siemens AG durch digatus.

Kunde: Siemens Turbomachinery Equipment GmbH

Der deutsche Maschinenbauer AG Kühnle, Kopp & Kausch, gegründet 1899, stellt Dampfturbinen, Verdichter und Ventilatoren für die Industrie her. Im Jahre 2006 wurde das Unternehmen von der Siemens AG übernommen und firmierte seit 2007 als Siemens Turbomachinery Equipment GmbH (STE). Seit Oktober 2017 gehört das Unternehmen zum schottischen Maschinenbauer Howden, einem Tochterunternehmen der US-amerikanischen Colfax Corporation. Weltweit beschäftigt das Unternehmen ca. 660 Mitarbeiter an insgesamt vier Standorten in Deutschland, Italien, Dänemark und den USA. Etwa 530 Mitarbeiter arbeiten im Hauptquartier in Frankenthal, Deutschland.

Map Howden Turbo
Standorte Howden Turbo GmbH

Ausgangssituation und Herausforderung

Allgemein bedingte der Verkauf der Siemens Turbomachinery Equipment GmbH an die Colfax Corporation einen Carve-out aus der IT-Infrastruktur der Siemens AG zum 03.10.2017. Um die anschließende Integration in die Colfax Tochter Howden vorzubereiten, war unter anderem der Aufbau einer stand alone Infrastruktur erforderlich. Für die Umsetzung des Projektes holte sich das Unternehmen Unterstützung bei digatus. Die Projektdauer war lediglich auf drei Monate begrenzt. An Brisanz und Dringlichkeit gewann das Projekt durch fehlende Ressourcen in der IT Infrastruktur und eine komplexe Dokumentationslage. Durch die vertraglichen Bindungen durfte der angesetzte Change of Control jedoch keinesfalls gefährdet werden.
Neben dem Aufbau der neuen Infrastruktur galt es, parallel den laufenden Betrieb an sämtlichen Standorten aufrecht zu erhalten. Unter Siemens wurde die IT an den Außenstandorten von dem Siemens IT-Dienstleister betreut. Dementsprechend verfügten diese Standorte weder über eine eigene IT-Abteilung noch über ausgeprägtes IT Know-how. Anders verhielt es sich in Frankenthal. Dieser Standort betreibt die IT-Infrastruktur selbst, allerdings herrschten auch dort Ressourcen-Engpässe, die es zu überbrücken galt.

„Der Verkauf unseres Unternehmens stellte sämtliche Beteiligte vor große Herausforderungen. Durch das schnelle und flexible Eingreifen von digatus gelang es uns jedoch, sämtliche Fristen einzuhalten und eigene Infrastrukturen aufzubauen. Wir freuen uns darauf auch in Zukunft eng mit digatus zusammenzuarbeiten.“

Ulrik Damgaard – CFO, Howden Turbo GmbH

Lösung

Um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten und den planmäßigen Change of Control zu gewährleisten, übernahm digatus zunächst den Server- und Netzwerkbetrieb an allen Standorten vom bisherigen Betreiber. In Frankenthal wurde außerdem der IT-Servicedesk übernommen. An den Außenstandorten wurde die Backoffice Infrastruktur für die Umstellung in eine STE-eigene Infrastruktur vorbereitet. Die Migration der einzelnen Komponenten umfasste den Aufbau eines STE-eigenen Netzwerks und einer eigenen Serverinfrastruktur inkl. Softwarewareverteilung, Active Directory, File- & Printserver. Um die fehlenden Ressourcen vor Ort zu kompensieren, stellte digatus den Außenstandorten in Mornago (Italien), Helsingør (Dänemark) und Springfield (USA) ein Rolloutteam von zwei bis vier Mitarbeitern zur Verfügung. Diese führten in einem kurzen Zeitraum die Migration sämtlicher PCs, Drucker und Server durch und wiesen Howden als künftigen IT-Dienstleister in die neuen Systeme ein. Anschließend erfolgte die Übergabe an den IT-Dienstleister. Für die Nachsorge stand digatus auch weiterhin remote zur Verfügung.

„Für einen erfolgreichen Carve-out Prozess aus einem Konzern wie Siemens benötigt man umfangreiches technisches Know-how, eine strukturierte Arbeitsweise und viele Ressourcen. Durch ausgeprägte Fachkenntnisse und viel Einsatzbereitschaft unterstützte uns das Team von digatus bei diesem anspruchsvollen Projekt.“

Daniele Franck – IT-Leiterin, Howden Turbo GmbH

Kundennutzen

Trotz des engen Zeitfensters gelang eine reibungslose Ausgliederung der Siemens Turbomachinery Equipment GmbH aus der Siemens AG. Der Change of Control konnte eingehalten werden.
Die Kompensation fehlender IT-Ressourcen und die Besetzung des IT-Servicedesk durch digatus Mitarbeiter erhielt den laufenden Betrieb zu jeder Zeit aufrecht.
Die vier internationalen Standorte von Howden Turbo (HTO-DE) sind nun unabhängig und verfügen über eine separierte und individuell angepasste IT Infrastruktur. Die Loslösung von der Siemens AG ist abgeschlossen und die Weichen sind gestellt für die folgende Integration der HTO-DE in die Colfax Tochter Howden.

Daniel Bäumler

Daniel Bäumler
Als treibende Kraft für die Digitale Transformation in Unternehmen, verantwortet er die technische Ausrichtung im Bereich der Entwicklung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Seine Expertise erstreckt sich von agiler Softwareentwicklung über neue Kommunikationsmedien bis hin zur kunden- und datenoptimierten Konzeption komplexer Plattformen.

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