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Gesucht: Mehr Frauenpower in der IT-Branche!

In der IT-Branche sind Frauen auch in der heutigen Zeit noch unterrepräsentiert. Gemäß einer Studie der Bitkom lag der Anteil weiblicher IT-Fachkräfte 2019 bei lediglich 17%. Die teilnehmenden Unternehmen der Studie gaben überwiegend an, dass sie den eigenen Frauenanteil bei IT-Fachkräften gezielt steigern möchten, wobei die Bereitschaft dazu tendenziell mit der Unternehmensgröße steigt. Ziel der befragten Unternehmen ist es, die Frauenquote bei den IT-Spezialisten innerhalb von fünf Jahren auf rund 25% zu steigern. Wie lässt sich dieses Ziel erreichen und was sind die möglichen Hintergründe für dieses deutliche Ungleichgewicht? Um dieser Thematik auch praktisch auf den Grund zu gehen, berichten zwei unserer Kolleginnen von ihren Erfahrungen als Frau in der IT-Branche.

Wieso ist der Frauenanteil in der IT-Branche so gering?

Warum relativ wenige Frauen eine Karriere in der IT einschlagen liegt vermutlich an vielen unterschiedlichen Faktoren. Im Recruiting Trend Special „Women in IT“ der Monster Worldwide Deutschland GmbH gaben 80% der Teilnehmer an, dass Mädchen im deutschen Schulsystem nicht ausreichend in Kontakt mit IT kommen. Diese fehlenden oder zumindest unzureichenden Berührpunkte mit technologischen Themen in jungen Jahren können ein Grund dafür sein, warum Frauen häufig ihre Schwerpunkte auf andere Karrierezweige legen.Um dem entgegen zu wirken, ist es besonders wichtig, junge Mädchen so früh wie möglich für digitale Technologien zu begeistern. Darauf aufbauend entstehen vermehrt spezielle Frauenstudiengänge für die MINT-Studienfächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Sie unterscheiden sich fachlich nicht von regulären Studiengängen, passen sich dafür aber besser den Bedürfnissen der Studentinnen an und sollen somit die Einstiegshürden für Frauen senken. Studierende Mütter haben hier beispielsweise die Möglichkeit, ihre Vorlesungen an die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten anzupassen.

Das vorherrschende Ungleichgewicht spiegelt sich vor allem bei Bewerbungen wider, denn lediglich 15% der Bewerbungen auf eine IT-Stelle stammen von Frauen. Auch wir als IT-Unternehmen kennen diese Problematik, welche sich vor allem bei der Besetzung seniorer Positionen bemerkbar macht. Sogar in Bewerbungsgesprächen für nicht-technische Stellen begegnet uns gelegentlich eine gewisse Angst vor zu hohen Anforderungen an die IT-Kenntnisse der Bewerber. Doch was tun gegen derartige Ressentiments?

Was können IT-Unternehmen tun, um für Frauen attraktiver zu werden?

Das Recruiting Trend Special zeigt außerdem, dass sich Firmen mehr Frauen wünschen, da sie positive Auswirkungen auf das Betriebsklima haben und oftmals neue Ideen und Ansichten mitbringen. Denn ein ausgewogenes Verhältnis ist sowohl von Männern als auch Frauen erwünscht.

Um dieses Ziel zu erreichen, können Unternehmen sich beispielsweise an Nachwuchsprogrammen beteiligen. Eine gute Möglichkeit, um bereits frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken ist die Teilnahme an Initiativen wie dem Girl´s Day . Zudem empfiehlt es sich, eigene Initiativen ins Leben zu rufen, zum Beispiel in Form eines Mentoring-Programms. Daneben ist es wichtig, allen Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance anzubieten und durch flexible Arbeitsmodelle eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.

Wie erleben unsere Kolleginnen den Alltag in der IT-Branche?

Um einen besseren Einblick in den Arbeitsalltag unserer Kolleginnen zu erhalten, haben wir Marina Neumeier und Lisa Madeddu gefragt, wie es sie in die IT-Branche verschlagen hat, wie sie den Mix aus Kollegen und Kolleginnen empfinden, welche Vorteile die Arbeit im IT-Bereich hat und ob es noch Vorurteile gegenüber Frauen in der IT gibt.

Marina Neumeier:
Ich arbeite bereits seit 2013 in der IT und übernehme als Projektmanagerin die Koordination von agilen Digitalisierungs- und Softwareentwicklungsprojekten. Dabei agiere ich sowohl als Ansprechpartnerin für unsere Kunden als auch für unsere Softwareentwickler und Systemadministratoren. Ich habe mich für die IT-Branche entschieden, da ich gerne im Team an neuen Lösungen und Innovationen arbeite und das Aufgabenspektrum sehr vielfältig und herausfordernd ist. Was ich besonders an der Arbeit in der IT schätze ist die Schnelllebigkeit und das große Innovationspotential der Branche. Um hier mitzuhalten, müssen wir immer Up-to-Date sein was die Technik, Programme und Methoden betrifft. Ich erhalte Einblicke in viele Bereiche und es ist spannend mit Menschen aus verschiedenen Fachrichtungen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden. Durch die zukunftsorientierte Ausrichtung der Branche bieten sich außerdem sehr viele Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Der Mix aus Kolleginnen und Kollegen ist leider immer noch nicht ausgeglichen, die IT ist auch aktuell noch eine überwiegende Männerdomäne. Dabei ist gerade dieser Mix sehr wichtig, denn die Art und Weise Probleme anzugehen ist bei Frauen und Männern doch manchmal unterschiedlich, wodurch ganz neue Lösungsmöglichkeiten entstehen können. Vorurteile gegenüber Frauen in der IT erlebe ich persönlich interessanterweise mehr von Außenstehenden als von direkten Kollegen oder Business Partnern. Ganz im Gegenteil, ich wurde bislang durchwegs positiv und respektvoll behandelt und erlebe es eher, dass Frauen im Team als Bereicherung angesehen werden. Nicht nur weil ich mich sehr wohl in der IT fühle, sondern auch am Weltfrauentag Geburtstag habe, setze ich mich für mehr Frauen in der IT und bei digatus ein. Ich würde mich daher sehr freuen weitere tatkräftige Frauen in unserem Team begrüßen zu können!

Lisa Madeddu:
Dass ich in einem IT-Beruf gelandet bin ist eher dem Zufall geschuldet. Nach meiner Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau arbeitete ich im Bereich LED Lichttechnik in der Buchhaltung, unterstützte aber auch häufig in der Werkstatt und ging sogar mit auf Montage. Eines Tages wollte ich mir mit einem Bekannten etwas an einem PC anschauen, doch es kam plötzlich ein Bluescreen. Da ich mich schon immer gerne mit technischen Geräten beschäftigt habe, wusste ich was zu tun war und konnte das Problem schnell lösen. Mein Bekannter meinte daraufhin ich hätte ein gutes Händchen für IT und sollte doch mal überlegen einen Job in der IT anzunehmen. Diesem Vorschlag folgte ich und landete schließlich bei digatus im Onsite und 1st Level Support.

Einen wirklichen Mix gibt es derzeit leider kaum, aber ich bin überzeugt, dass sich jede Frau sehr wohl fühlen würde, die sich hier bewirbt. Es ist nun mal eine Männerdomäne, aber ich komme sehr gut damit zurecht und fühle mich gleichwertig mit den männlichen Kollegen.
Als Onsite Support bin ich häufig bei Kunden vor Ort, um ihnen bei ihren IT-Problemen zu helfen. Da kommt es schon oft vor, dass die Männer verblüfft sind, wenn plötzlich eine Frau vor ihnen steht und ihnen erzählt wie die Technik funktioniert. Für einige ist es vielleicht nicht immer so einfach von einer Frau belehrt zu werden, da sich hier doch häufig noch das Vorurteil widerspiegelt „Frauen und Technik“. Doch diese Denkweise löst sich immer mehr auf und viele Kunden freuen sich, wenn sie es mit einer Frau in der Technik zu tun haben. Wir Frauen haben eben eine andere Art zu kommunizieren und bringen etwas frischen Wind mit rein. Daher mein Aufruf: Traut euch auch an Berufe heran, die eigentlich als Männerdomäne gelten!

Bewerbt euch bei uns!

Ein Blick nach Innen zeigt, dass wir bei digatus noch nicht am Ziel eines möglichst ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses angelangt sind. Der weibliche Anteil unserer Belegschaft variiert relativ stark je nach Geschäftsbereich und Tätigkeit. So ist der Anteil in den vorrangig technisch geprägten Abteilungen tendenziell geringer als beispielsweise im Consulting-Bereich. Wir stellen fest, dass sich bei uns erheblich mehr Männer bewerben. Gerade auf Stellenausschreibungen, die Berufserfahrung voraussetzen, bewerben sich merklich weniger Frauen. Daher setzen wir auch verstärkt auf den Aufbau eigener Fachkräfte und möchten beispielsweise durch unsere Kooperation mit der FAU Nürnberg auch Studentinnen bereits frühzeitig für uns begeistern.

Zudem planen wir gemeinsame Aktivitäten so, dass für jeden und jede etwas dabei ist, von Lasertag über Spieleabende bis hin zu Kartfahren. Auch die allseits beliebte Kicker-Runde ist hier bei weitem keine reine Männersache. Deshalb unser Aufruf: Liebe Frauen wir brauchen euch, also traut euch und bewerbt euch einfach!

Jasmin Neamtu

Jasmin Neamtu
Nach ihrem Einstieg als Junior Consultant und Projektmanagerin bei digatus im Jahr 2017, kamen schnell erste Aufgaben im Bereich Human Resources hinzu, darunter beispielsweise die Entwicklung des ersten Karrieremodells. Heute leitet sie den Bereich People & Culture, der unter anderem Recruiting, Personalentwicklung und die HR-Strategie für die gesamte digatus Gruppe umfasst. Durch den stetigen Ausbau der HR-Strukturen wurden die Grundlagen für die Entwicklung der Unternehmenskultur geschaffen.

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