Kunde: Tremonia Mobility GmbH
Als ehemaliger Teil der Mercedes-Benz-Familie, mit einer langen Erfahrung in der Automobilbranche, startet Tremonia mit dem Produktionsstandort in Dortmund (lat.: Tremonia) in eine neue, erfolgreiche Ära. Hier produzieren 230 Mitarbeitende maßgeschneiderte Premium-Kleinbusse für ÖPVN sowie den individuellen Reiseverkehr. Ursprünglich ausschließlich auf einem Fahrgestell des Mercedes-Benz-Sprinters, wird seit der Übernahme durch Aequita 2022 auf weitere Basisfahrzeuge (z.B. von Volkswagen) gesetzt. Außerdem steht die Entwicklung eines voll batterieelektrischen Busses für den öffentlichen Nahverkehr im Fokus.
Des Weiteren bietet Tremonia Ersatzteile und Servicepakete an, um die Qualität der Produkte auch in Zukunft gewährleisten zu können.
Ziel des Dortmunder Unternehmens ist die Marktführerschaft bei hochwertigen Kleinbussen durch die Bereitstellung nachhaltiger, kraftstoffsparender und langlebiger Fahrzeuge.
Ausgangssituation und Herausforderungen
Für den Wandel von einer Konzernstruktur hin zu einem eigenständigen Unternehmen im Mittelstand müssen alle Prozesse, die IT-Infrastruktur sowie die bisher eingesetzten Software-Lösungen auf ihre Zukunftsfähigkeit analysiert werden. Im Fall der Tremonia war der weitere Einsatz von SAP für die Unternehmensgröße nicht geeignet, weshalb auf ein neues ERP-System gesetzt wurde. Nach dessen Einführung mussten die Daten aus dem SAP entsprechend migriert werden, was eine hohe Komplexität zur Folge hatte. Der Aufwand Daten von einem System in ein neues zu mappen ist erheblich und bedarf detaillierter Prozessanalysen. In diesem Zuge wurden die Prozesse optimiert und an die neue Unternehmensgröße angepasst, wodurch schlankere und effizientere Informationsflüsse erreicht werden konnten.
Ein weiterer großer Baustein war der Aufbau einer komplett neuen IT-Infrastruktur, wobei ein sehr fortschrittlicher Weg gewählt wurde und der Fokus auf die Cloud gelegt wurde.
Da die Tremonia aus einem Konzern herausgetrennt wurde, hatte das Unternehmen keine eigene IT-Abteilung.
Aus diesem Grund war ein weiteres Ziel die Gründung einer internen IT mit entsprechendem Know-how.
Lösung
Im Hinblick auf einen Carve-out aus globalen Konzernen mit Abläufen und Systemen, die über Jahrzehnte aufgebaut wurden, bietet ein Greenfield-Ansatz in derartigen Szenarien die Möglichkeit, Komplexität zu verringern, Prozesse zu modernisieren und Produktivität zu steigern.
An dieser Stelle greift der neu entwickelte Smart-Business-Ansatz, der im Carve-out der Tremonia Mobility GmbH Anwendung gefunden hat.
Im Gegensatz zum klassischen IT-Carve-out, bei welchem die bestehen-den IT-Systeme häufig unverändert migriert werden, liegt der Fokus des Smart-Business auf dem Verständnis der aktuellen Businessprozesse, woraus die Planung einer allumfassenden Transformation geplant werden kann. Abgeleitet daraus wird das Potenzial identifiziert, wodurch die IT und das Business durch das IT-Business-Management neu miteinander verknüpft werden und der maximale Benefit aus den neuen Synergien gewonnen wird.
Im Rahmen der Einführung von Smart Business muss ein neues Mindset geschaffen werden, welches dafür sorgt, bekannte Vorgehensweisen, Techniken und Systeme beiseitezulegen und im Rahmen eines Greenfield-Ansatzes bestehende Arbeitsweisen aufzubrechen und zu verändern. Anstatt wie bisher die bestehenden Systeme eins zu eins zu migrieren, wurden dazu im Projekt Tremonia alle Applikationen umfassend bewertet und wenn möglich durch neue Lösungen ersetzt. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die neuen Applikationen cloudbasiert sind und so wenig wie möglich Customizing während der Implementierung angewendet wird, um die neuen Best-Practice-Prozesse bestmöglich abzubilden. Ein Beispiel für eine derartige Veränderung war das mit hoher historischer Komplexität versehene, auf SAP basierende, Bestands-ERP-System, welches durch die Lösung „ProAlpha“ abgelöst wurde. Dabei handelt es sich um ein auf den Mittelstand ausgerichtetes ERP- System, das Best-Practice-Geschäftsprozesse in der Standardausführung mit sich bringt und eine schnelle Einführung ermöglicht hat. In einer zweiten Phase wurden die Best-Practice-Prozesse mit den Altprozessen abgeglichen und somit eine Optimierung der Zukunftsprozesse erzielt.
Des Weiteren wird beim Smart-Business-Konzept Wert auf eine moderne Infrastruktur gelegt, was sich bei Tremonia in einem hybriden Cloud-First-Ansatz widerspiegelt. Das Ergebnis ist eine beinahe 100%ige Cloud-Infrastruktur durch Nutzung von Microsoft-Azure-Lösungen. Die Chancen und Stärken liegen hierbei nicht nur in schlankeren Prozessen, sondern auch in einer Steigerung der Unternehmensproduktivität und Wirtschaftlichkeit, da die Nutzung nach dem Pay-as-you-go Prinzip funktioniert, was überflüssige Fixkosten eliminiert. Als weiterer Vorteil wird die Verfügbarkeit der Daten optimiert, indem ortsunabhängig und gleichzeitig durch mehrere Personen auf diese zugegriffen werden kann. Letzteres wiederum begünstigt moderne Arbeitsformen wie Remote-Working, was insgesamt zu mehr Agilität und Flexibilität führt.
Auch Datenschutz und -sicherheit werden umfangreich gewährleistet, da die Sicherheit der Infrastruktur durch integrierte Backup-Systeme, konstante Sicherheitsupdates und Katastrophenmanagement erhöht wird. Im Bereich Personal Devices wurden unternehmensweit alle Festnetztelefone durch Smartphones ersetzt, die über den Anbieter „Everphone“ nach dem Prinzip „Phone-as-a-Service“ bereitgestellt sind. Dabei werden die Beschaffung, Konfiguration und das Versenden jedes gewünschten mobilen Geräts über ein Portal verwaltet.
Im Hinblick auf die sehr kurz gefasste TSA-Laufzeit konnte dank einer guten Zusammenarbeit zwischen Aequita, den Mitarbeitenden von Tremonia, den Dienstleistern, Daimler und digatus eine fortschrittliche Transformation der Tremonia Mobility GmbH erreicht werden.
Kundennutzen
Durch jahrelange Expertise im IT-Projektmanagement und der draus entwickelten modernen Strategie, die im Carve-out zum Einsatz kam, konnte die Tremonia Mobility GmbH innerhalb kürzester Zeit die Selbstständigkeit erreichen.
Sowohl das ERP-System als auch die IT-Infrastruktur wurden modernisiert und optimiert. Durch das Anstoßen weiterer zukunftsorientierter Lösungen, wie dem Serverless Printing, ist das Unternehmen auf dem besten Weg, weitere Kosten zu reduzieren, die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen und gleichzeitig Ausfallrisiken zu senken – ganz im Sinne eines mittelständischen Erfolgsunternehmens.
Die Tremonia Mobility GmbH wird die Fortschrittlichkeit nicht nur in der Mobilität weiter vorantreiben, sondern auch im Bereich der IT durch Verfolgen des Smart-Business-Ansatzes.